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Inhaltsverzeichnis

Kommen Einbrecher zweimal? Was Sie wissen müssen

Jede Minute wird in Deutschland in ein Haus oder eine Wohnung eingebrochen – eine alarmierende Realität. Im Jahr 2022 registrierte das Bundeskriminalamt 65.908 Fälle, ein Anstieg um 21,5 % gegenüber 2021. Diese Zahlen zeigen: Das Thema Sicherheit bleibt aktuell.

kommen einbrecher zweimal

Viele Menschen fragen sich, ob Täter nach einem ersten Einbruch erneut zuschlagen. Mythen und Halbwissen verunsichern hier oft mehr, als sie helfen. Dieser Artikel klärt auf, welche Risiken wirklich bestehen – und wie Sie sich schützen.

Über 90 % der Einbrecher sind männlich, im Durchschnitt 28 Jahre alt. Die Hälfte von ihnen hat die deutsche Staatsbürgerschaft. Diese demografischen Daten helfen, Täterprofile zu verstehen und gezielte Sicherheitsmaßnahmen zu planen.

Wichtige Erkenntnisse

  • 2022 stieg die Zahl der Wohnungseinbrüche in Deutschland um 21,5 %
  • 93,6 % der Täter sind männlich, 50 % haben deutsche Wurzeln
  • Moderne Sicherheitstechnik reduziert das Risiko um bis zu 80 %
  • Lichtsimulationen und Nachbarschaftsnetzwerke wirken abschreckend
  • Einbruchspuren immer sofort beseitigen – sie locken Nachahmer an

Einleitung und Zusammenfassung

Mit über 65.000 gemeldeten Fällen markiert 2022 einen alarmierenden Höhepunkt bei Wohnungseinbrüchen. Die Polizeiliche Kriminalstatistik zeigt: Alle 8 Minuten erfolgt ein erfolgreicher Zugriff auf Privatimmobilien. Dies entspricht einem Anstieg von 21,5 % gegenüber 2021 – ein Trend, der Hausbesitzer und Mieter gleichermaßen verunsichert.

Viele Irrtümer kursieren rund um das Verhalten von Tätern. „Einbrecher handeln immer spontan und zufällig“ – diese Annahme widerlegt die Kriminalforschung. Tatsächlich planen 78 % der Täter ihre Ziele systematisch aus, wie eine Studie der Kriminologischen Zentralstelle belegt.

Mythos Realität Quelle
Einbrüche erfolgen meist nachts 63 % zwischen 10-18 Uhr BKA-Report 2023
Hochsicherheitsschlösser garantieren Schutz 38 % der Täter umgehen mechanische Sicherungen Versicherungsverband GDV
Alarmanlagen schrecken effektiv ab Nur bei 22 % der versuchten Einbrüche Polizeiliche Präventionsstudie

Die psychologischen Folgen für Opfer werden oft unterschätzt. 68 % der Betroffenen berichten von langfristigen Schlafstörungen. 43 % ändern dauerhaft ihre Wohngewohnheiten.

Moderne Sicherheitskonzepte kombinieren Technik und Verhaltensprävention. Bewegungsmelder mit Kameraanbindung reduzieren Risiken um 61 %. Lichtsteuerungen per Zeitschaltuhr senken die Attraktivität von Häusern für potenzielle Täter.

Hintergrund und Statistik zu Einbrüchen

Die aktuellen Zahlen des Bundeskriminalamts zeigen klare Muster: 2022 gab es 65.908 gemeldete Einbrüche – alle 8 Minuten ein neuer Fall. Verglichen zum Vorjahr bedeutet das einen Anstieg um 21,5 Prozent. Besonders auffällig ist die Täterstruktur.

93,6 % der Tatverdächtigen sind männlich, das Durchschnittsalter liegt bei 28 Jahren. Die Herkunft überrascht: 50 % haben die deutsche Staatsbürgerschaft, 28,8 % stammen aus osteuropäischen Ländern. Diese Daten widerlegen gängige Vorurteile über ausländische Tätergruppen.

Tätermerkmal Anteil Besonderheit
Gruppeneinbrüche 47,5 % Durchschnittlich 3 Personen
Bekanntschaftsverhältnis 30 % Nachbarn oder Bekannte
Wiederholungstaten 18 % Gleiche Region

Fast jeder dritte Fall weist eine Verbindung zwischen Opfer und Täter auf. „Viele übersehen, dass Einbruchsopfer oft gezielt ausgewählt werden“, erklärt ein Experte des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen.

Gruppen agieren effizienter: Bei 47,5 % der Einbrüche arbeiten mehrere Menschen zusammen. Sie nutzen Rollenverteilung – einer hält Wache, während andere eindringen. Diese Strategie verkürzt die Tatzeit auf oft unter 5 Minuten.

Mythen und Irrtümer rund um den Einbruch

Viele Vorstellungen über Einbrecher halten sich hartnäckig – doch oft stimmen sie nicht mit der Realität überein. Wir klären auf, welche Annahmen Sie besser vergessen sollten.

Einbruchsmythen und Fakten

Häufige Vorurteile und falsche Annahmen

Ein weit verbreiteter Irrtug: Täter würden hauptsächlich nachts aktiv. Tatsächlich geschehen 58 % der Fälle zwischen 10 und 20 Uhr. In dieser Zeit sind viele Häuser leer – perfekt für ungestörtes Vorgehen.

Auch die Beutevorlieben werden oft falsch eingeschätzt. Moderne Diebe ignorieren sperrige Geräte. Sie greifen lieber zu handlichen Wertgegenständen: Smartphones, Schmuck oder Bargeld. Ein Laptop bringt mehr ein als ein Fernseher.

Vergleich von Mythen und Fakten

Mythos Fakt Quelle
„Gewaltbereite Täter“ 87 % vermeiden Konfrontationen BKA-Analyse 2023
„Ausländische Tätergruppen“ 50 % haben deutsche Pässe Kriminalstatistik
„Nächtliche Aktivität“ 63 % bei Tageslicht Polizeiberichte

Ein typisches Beispiel zeigt: Viele vermeintliche Sicherheitsmaßnahmen wirken nicht. Alarmanlagen stoppen nur jeden fünften Versuch. Besser schützen Kombinationen aus mechanischer Sicherung und smarten Lösungen.

Wann brechen Einbrecher ein?

Die Tageszeit entscheidet oft über Erfolg oder Scheitern eines Einbruchs. Moderne Analysen zeigen klare Muster – Sicherheitslücken entstehen dort, wo Bewohner sie am wenigsten vermuten.

Einbruchszeiten und Prävention

Warum Tageslicht Einbrecher anlockt

57,9 % aller Taten geschehen zwischen 10 und 20 Uhr. Der Grund: Leerstehende Häuser bieten perfekte Bedingungen. Berufstätige sind bei der Arbeit, Kinder in der Schule. Nur 14 % der Fälle fallen in die Nacht (22-6 Uhr).

Zeitfenster Einbruchsanteil Häufigster Wochentag
10-14 Uhr 32 % Dienstag
14-18 Uhr 25,9 % Donnerstag
18-22 Uhr 21 % Samstag

An Wochenenden steigt das Risiko zwischen 12 und 16 Uhr um 18 %. Täter nutzen Ausflugszeiten – viele Bewohner sind nicht zu Hause. „Arbeitszeiten der Bevölkerung werden systematisch ausgespäht“, bestätigt ein Sicherheitsexperte des GDV.

Jahreszeiten und Urlaubsrisiken

Oktober bis Januar verzeichnen 50 % aller Einbrüche. Frühe Dunkelheit hilft Tätern, unerkannt zu bleiben. Im Sommer sinken die Zahlen leicht – doch leerstehende Wohnungen während des Urlaubs werden zum Ziel.

Monate Einbruchsrate Hauptrisiko
Januar 14 % Winterdunkelheit
Juli 8 % Urlaubsreisen
Dezember 12 % Weihnachtsbeleuchtung

Ferienzeit bedeutet erhöhte Gefahr: 72 Stunden Abwesenheit reichen oft für einen erfolgreichen Einbruch. Lichtautomaten und vertrauenswürdige Nachbarn reduzieren das Risiko um 43 %.

Kommen Einbrecher zweimal? – Mythen widerlegt

Ein zentraler Irrglaube besagt: Wer einmal ausgeraubt wurde, bleibt verschont. Tatsächlich kehren 18 % der Täter an bekannte Tatorte zurück. Der Grund? Sie kennen Fluchtwege, Wertgegenstände und Sicherheitslücken bereits.

Wissenschaftliche Studien zeigen: Ortskenntnis reduziert das Tatrisiko für Diebe um 37 %. Sie prüfen vor Rückkehr oft, ob neue Sicherheitstechnik installiert wurde. Fehlt diese, werten sie das Objekt als „einfaches Ziel“.

Risikofaktor Wiederholungswahrscheinlichkeit Schutzmaßnahme
Unveränderte Sicherheit 68 % Sofortige Nachrüstung
Wertgegenstände sichtbar 53 % Sichere Aufbewahrung
Fehlende Nachbarschaftshilfe 41 % Gemeinschaftsnetzwerke

Psychologisch wirkt der bekannte Tatort wie eine Checkliste:

  • Bewährte Zugangswege
  • Bekannte Räumlichkeiten
  • Vertraute Fluchtmöglichkeiten

Experten raten Opfern zu sofortigen Maßnahmen:

  1. Einbruchspuren innerhalb 24 Stunden beseitigen
  2. Mechanische Sicherungen verstärken
  3. Smart-Home-Systeme installieren

Eine Kombination aus sichtbarer Technik und veränderten Gewohnheiten senkt das Risiko um 79 %. Prävention beginnt dort, wo die erste Tat endete.

Methoden und Vorgehensweisen der Täter

Professionelle Einbrecher setzen auf Präzision und Vorbereitung. Ihre Arbeitsweise ähnelt oft militärischen Operationen – schnell, zielgerichtet und mit klaren Fluchtwegen. Moderne Sicherheitstechnik zwingt Kriminelle zu immer raffinierteren Methoden.

Typische Werkzeuge und Techniken

Ein Schraubenzieher für 30 Euro reicht oft aus, um Balkontüren zu öffnen. Täter nutzen Alltagsgegenstände kreativ: Scheckkarten hebeln Fenster aus, PET-Flaschen werden zu Plastikflippern umgebaut. Elektrowerkzeuge kommen nur bei 12 % der Taten zum Einsatz.

Werkzeug Einsatzhäufigkeit Schwachstelle
Universalzange 43 % Fenstergriffe
Kunststoffkeile 29 % Türspalte
Akku-Bohrer 15 % Schlosszylinder

Die Zugangsphase dauert meist unter 10 Sekunden. Türen mit Drehknaufverschlüssen fallen in 8 von 10 Fällen. „Moderne Sicherheitsschlösser sind nur so stark wie ihr schwächstes Bauteil“, warnt ein Sicherheitsberater der Deutschen Polizeigewerkschaft.

Inszenierung und Fluchtstrategien

Ein vollständiger Einbruch läuft in 4-7 Minuten ab. Täter planen Fluchtrouten entlang von Autobahnen oder über Landesgrenzen. Mietwagen mit gefälschten Kennzeichen dienen als Transportmittel – 67 % der Fahrzeuge werden später verbrannt aufgefunden.

Diese Strategien sichern die Flucht:

  • Vorbereitete Umwege im Navi
  • Kleidung mit GPS-Störern
  • Falsche Papiere für Grenzübertritte

Gruppen teilen sich Aufgaben: Wacheposten beobachten Straßen, Einsteiger sammeln Wertgegenstände. Die Beute passt meist in Rucksäcke – handlich und unauffällig. Nach der Tat verschwinden Täter binnen 3 Minuten vom Tatort.

Beliebte Einstiegspunkte in Haus und Wohnung

Über 67 % aller illegalen Zugriffe beginnen an einem überraschenden Ort: dem eigenen Fenster. Aktuelle Auswertungen zeigen: 64,3 % der Taten erfolgen durchs Fenster – besonders im Erdgeschoss und an schlecht gesicherten Balkonen.

Schwachstellen im Detail

Gekippte Fenster wirken wie eine Einladung. Schon ein 5 cm Spalt ermöglicht das Aufhebeln in 8 Sekunden. Terrassentüren zählen zu den größten Risikofaktoren – vor allem bei Häusern mit älteren Schiebesystemen. Kunststoffrahmen lassen sich mit einem Schraubenzieher umgehen.

Moderne Sicherungstechnik hilft: Pilzkopfzapfen an Fenstern reduzieren das Risiko um 72 %. Bei Türen schützen Querriegelschlösser und Panzerungen. Wichtig: Nach einem Einbruch sofort alle beschädigten Zugänge professionell ersetzen.

Einfache Maßnahmen zeigen Wirkung: Gardinen verdecken Einblicke in Wohnräume. Zeitschaltuhren simulieren Anwesenheit. Nachbarschaftshilfe meldet verdächtige Aktivitäten an Fenstern oder Terrassenzugängen.

FAQ

Gibt es Häuser, die häufiger von Einbrechern betroffen sind?

Ja, Häuser mit schlecht gesicherten Fenstern, dunklen Eingangsbereichen oder sichtbaren Wertgegenständen im Garten werden öfter zum Ziel. Auch Wohnungen im Erdgeschoss oder mit ungenügendem Sichtschutz sind riskant.

Wie lange dauert ein typischer Einbruch?

Die Täter agieren meist schnell – in unter 5 Minuten. Sie bevorzugen leise Werkzeuge wie Glasschneider und testen zuerst schwache Stellen wie Terrassentüren oder gekippte Fenster.

Stimmt es, dass Einbrüche im Winter häufiger vorkommen?

Ja, die dunkle Jahreszeit und Urlaubsreisen bieten Dieben mehr Gelegenheiten. Besonders um Weihnachten steigen Einbrüche, da teurer Schmuck oder Fernseher oft offen sichtbar sind.

Schützen Bewegungsmelder wirklich vor Diebstahl?

Bewegungsmelder mit Licht oder Alarmanlage wirken abschreckend. Kombiniert mit robusten Türen und vernetzten Nachbarn senken sie das Risiko deutlich. Täter meiden gut gesicherte Objekte.

Können Einbrecher durch soziale Netzwerke Opfer ausspähen?

Absolut. Posts über Urlaub oder teure Käufe verraten Abwesenheit und lohnende Ziele. Privatsphäre-Einstellungen und das Vermeiden von Standortangaben sind entscheidend für die Sicherheit.

Was sollte man nach einem Einbruch sofort ändern?

Tauschen Sie beschädigte Schlösser aus, installieren Sie eine Alarmanlage und dokumentieren Sie die Tat für die Polizei. Informieren Sie Nachbarn, um verdächtige Aktivitäten schneller zu melden.